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Fehlbissbehandlung
Dysgnathie
Dysgnathie
Was ist eine Dysgnathie?
Eine Dysgnathie (Fehlbiss) bezeichnet eine Fehlentwicklung, die sich durch eine reine Fehlstellung der Zähne manifestiert oder durch eine fehlerhafte Position der Kiefer zueinander oder zum restlichen Schädel gekennzeichnet ist.
Ursachen für die Fehlentwicklung
Wir unterscheiden angeborene und erworbene Dysgnathien.
Angeborene Dysgnathien
In unserer Praxis, in Berlin-Mitte, stellen sich oftmals Patienten mit angeborenen Fehlbissen vor, die auf genetische Veranlagungen zurückzuführen sind. Solche Dysgnathien entwickeln sich häufig im Verlauf der körperlichen Wachstumsphase vor der Pubertät aufgrund von Störungen des Kieferwachstums.
Infolge dieser Fehlentwicklung kommt es zu einem fehlerhaften Aufeinandertreffen der Kiefer bzw. zu einer fehlerhaften Lage der Kiefer im Schädel selbst. In dem Fall sprechen wir von einer skelettalen Dysgnathie. Handelt es sich hingegen um eine reine Fehlstellung der Zähne, liegt eine dentale Dysgnathie vor.
Erworbene Dysgnathien
Neben den Störungen des Kieferwachstums gibt es eine Reihe weiterer Gründe, die zu einer Fehlstellung des Kiefers führen können. Unter einer erworbenen Dysgnathie verstehen wir Fehlbisse, die aufgrund von Angewohnheiten oder äußeren Einflüssen entstanden sind.
Zu den Angewohnheiten und äußeren Einflüssen zählen beispielsweise:
- übermäßiges Daumenlutschen
- zu lange Nutzung des Schnullers
- frühzeitiger Verlust der Milchzähne durch Karies
- nächtliches Zähneknirschen
- Lippenpressen
- Fehlfunktionen der Zunge
- Kieferverletzungen
- Folgen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
- Mundatmung
- Fehlfunktionen beim Schlucken
Oft lässt sich auch gar keine konkrete Ursache feststellen und die Dysgnathie entwickelt sich über einen langen Zeitraum hinweg nur sehr allmählich. Zu den genauer nachvollziehbaren Gründen zählen beispielsweise konkrete Verletzungen, etwa ein Bruch des Kiefers infolge eines Unfalls. Gelegentlich kommt es auch zu Verletzungen während der kindlichen Wachstumsphase, die entsprechend zu einer Fehlstellung führen kann.
Erscheinungsformen einer Dysgnathie
Bei der Kieferfehlstellung zeigen sich sehr unterschiedliche Ausprägungsgrade und Variationen. Zu den nach außen hin gut erkennbaren Anzeichen gehören verschiedene Positionen des Kinns, darunter eine deutliche Neigung nach vorne oder ein Abfallen nach hinten. Auch ein Hervorstehen des Oberkiefers und ein kaum mehr möglicher Lippenschluss sind denkbar.
Wann muss eine Dysgnathie behandelt werden?
In den überwiegenden Fällen muss eine Dysgnathie behandelt werden. Eine Selbstheilung findet nicht statt. Eine Dysgnathie ist nur selten ein rein ästhetisches Problem, sondern führt weitaus häufiger zu deutlichen Beeinträchtigungen der Kaufunktion und zu gesundheitlichen Problemen. Patienten mit Fehlbiss zeigen häufig einem erschwerten Lippenschluss oder auch weitere Beschwerdebilder, darunter Schmerzen im Bereich von Kopf und Nacken, sowie Probleme mit dem Kauapparat und stellenweise knackende Kiefergelenke. Vielfach kommt es außerdem zu Sprechstörungen und erheblichen, muskulären Verspannungen, die von den Kiefergelenken ausgehen. Darüber hinaus sind auch chronische Schmerzen durch den vorzeitigen Verschleiß der Kiefergelenke bekannt. Auch Magen-Darm-Erkrankungen oder nächtliche Atembeschwerden (Schnarchen, Schlafapnoe) können von einer Dsygnathie ausgehen. Die Mimik wird ebenfalls häufig durch die Dysgnathie beeinträchtigt und beeinflusst dadurch die Harmonie des Gesichtsausdrucks.
Zu den behandlungsbedürftigen Fehlstellungen zählen u.a.:
- der Unterbiss
Von einem Unterbiss (Retrogenie oder Retrognathie) spricht man, wenn der Unterkiefer zu weit zurück steht - der Überbiss
Steht der Unterkiefer dagegen zu weit vorne, sprechen wir von einer Progenie oder Prognathie - der Tiefbiss
Beim Tiefbiss reichen die oberen Schneidezähne zu weit nach unten und bedecken die unteren Schneidezähne über das Normalmaß hinaus - der Deckbiss
Beim Deckbiss überlagern die oberen Schneidezähne die Schneidezähne im Unterkiefer fast vollständig - Kreuzbiss
Bei einem Kreuzbiss stehen die seitlichen Zähne des Oberkiefers zu weit nach innen oder die seitlichen Zähne des Unterkiefers zu weit nach außen - offener Biss
Beim offenen Biss besteht eine Lücke zwischen oberen und unteren Schneidezähnen
Behandlungsmöglichkeiten
Fehlstellungen, die sich vor allem auf den Bereich der Zähne begrenzen, lassen sich meist in Form einer kieferorthopädischen Therapie behandeln. Ist hingegen der Kiefer selbst involviert, kommt nur ein operatives, kieferchirurgisches Umstellungsverfahren in Frage.
Bei einer operativen Kieferumstellung ergibt sich folgender Behandlungsablauf
- Vor dem operativen Eingriff wird eine visuelle Simulation des gewünschten Operationsergebnisses angefertigt und individuell mit Ihren Wünschen abgeglichen
- Der Eingriff wird mit modernen Operationstechniken durchgeführt
- Die Umstellungsoperation findet in Vollnarkose statt
- Die OP dauert, je nach Komplexität des Eingriffs, zwei bis vier Stunden
- Der Eingriff erfolgt über die Mundhöhle, sodass keine sichtbaren Narben entstehen
- Durch eine schonende Operationsmethode und knochenstabilisierende Maßnahmen kann auf die sonst übliche Verdrahtung verzichtet werden
- So können Sie nach der OP sofort den Mund öffnen
Mit der OP erreichen wir optimale Ergebnisse bei Funktion und Ästhetik. So werden Sie kurze Zeit nach dem Eingriff eine positive Veränderung der Gesichtsästhetik feststellen und Sie werden besser kauen und atmen können, was sich positiv auf Ihre körperliche Gesundheit auswirkt.
Dysgnathie – virtueller Behandlungsablauf
Über die Jahre hinweg haben wir zahlreiche Patientinnen und Patienten in unserer Praxis betreut und erfolgreich chirurgisch an Ober- und Unterkiefer behandelt.
Dank modernster, chirurgischer Methoden und einer intensiven und computergestützten Operationsplanung und -durchführung ist die Dysgnathiebehandlung bei uns ein sicheres und schonendes Verfahren und auch für Patienten in einem höheren Alter empfehlenswert. Schon kurz nach der OP sind Sie wieder in der Lage, den Mund zu öffnen. Auch die Aufnahme weicher Nahrung sowie die Zahnpflege sind problemlos möglich.
Nach dem Eingriff
Nach dem Eingriff erfolgt eine mehrmonatige, engmaschige Nachsorge. Für ca. 6 Wochen nach der OP dürfen Sie nur weiche Kost zu sich nehmen. Achten Sie auf eine sehr gute Mundhygiene. Schwere körperliche Anstrengungen müssen Sie vermeiden. Rauchen ist in den ersten Wochen nach der OP tabu. Die kieferorthopädische Feinjustierung beginnt wenige Wochen nach der OP. Zirka 6 Monate nach der OP erfolgt die Metallentfernung.
Die wichtigsten Fakten zur Fehlbisskorrektur noch einmal im Überblick:
Operationsdauer: 1-4 Stunden
Narkose: Vollnarkose
Arbeitsfähigkeit: nach 14-21 Tagen
Wundheilung: 14 Tage
Kosten: für die Planung (Modellherstellung/Modellsimulation/Splintanfertigung)
Wir beraten Sie gerne zu den Dysgnathie-Therapiemöglichkeiten in unserer Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
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Dr. med. Sven Heinrich
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
plastische und ästhetische Operationen
– Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie –
Anschrift:
Friedrichstraße 63
(Eingang Mohrenstraße 17)
10117 Berlin
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